StatistikTage 2012: Methoden und Potenziale des Zensus 2011
Vom 26. bis 27. Juli 2012 fanden erstmals die gemeinsam vom Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung und der Otto-Friedrich-Universität Bamberg durchgeführten Statistik-Tage Bamberg-Fürth statt. Eröffnet wurde die Veranstaltung in den Räumlichkeiten des Staatlichen Bauamtes Bamberg von Präsident Karlheinz Anding und dem Präsidenten der Otto-Friedrich-Universität Bamberg Prof. Godehard Ruppert. Das diesjährige Thema der Statistik-Tage „Die Methoden und Potenziale des Zensus 2011“ stieß auf das Interesse eines breiten Publikums. Gekommen waren sowohl Vertreter der amtlichen und universitären Statistik wie auch der Kommunalstatistik und der empirischen Forschung.
Die hohe Beteiligung an den Statistik-Tagen Bamberg-Fürth spiegelt auch die große Bedeutung, die das Thema Zensus 2011 einnimmt, wider. Allein die Feststellung der amtlichen Einwohnerzahl, eines der wichtigsten Zensusergebnisse, dient in rund fünfzig Rechtsvorschriften als entscheidende Bemessungsgrundlage. Sie ist u.a. die Richtgröße für die Berechnung der Sitze in kommunalen Vertretungsgremien und wirkt sich sowohl auf den Länderfinanzausgleich als auch den kommunalen Finanzausgleich aus. Darüber hinaus bietet er die Grundlage für eine Vielzahl von Entscheidungen, die für das tägliche Lebensumfeld der Bürger von Bedeutung sind. Hierzu zählt z.B. die Planung der zukünftigen Versorgungssituation mit Kindergärten, Schulen und Seniorenheimen.
Mit dem registergestützten Zensus 2011 setzte die amtliche Statistik erstmals verschiedene Register, aber auch primärstatistische Erhebungen zur Gewinnung der benötigten Daten ein. Die diesem Kombinationsmodell zu Grunde liegenden statistischen Methoden bildeten einen der thematischen Schwerpunkte der Statistik-Tage.
Die Haushaltsstichprobe, die beim Zensus 2011 bei rund zehn Prozent der Bevölkerung durchgeführt wurde, diente zum einen der Ermittlung von Registerfehlern und zum anderen der Gewinnung zusätzlicher, nicht in Registern enthaltener Daten. Wie aus den Stichprobendaten des Zensus Ergebnisse für die gesamte Bevölkerung hochgerechnet werden, war Gegenstand des zweiten Themenschwerpunktes, in dem es um die Konzeption des Stichprobendesigns, das Hochrechnungsverfahren und die Umsetzung von Korrekturen im Rahmen des Haushaltegenerierungsverfahrens ging.
Der dritte Themenschwerpunkt der Statistik-Tage war der voraussichtlich im Frühjahr 2013 zu erwartenden Ergebnisveröffentlichung gewidmet. Da die Ergebnisse des Zensus mittels einer Auswertungsdatenbank von Kommunen, Wissenschaft und der Öffentlichkeit genutzt werden sollen, stellten Experten die hierfür erforderlichen Geheimhaltungsverfahren vor und präsentierten den Aufbau und die Funktionalitäten der Zensus-Auswertungsdatenbank.
Beim letzten Themenschwerpunkt kamen die künftigen Datennutzer zu Wort. Wissenschaftler aus den Bereichen der Demographie, der Bevölkerungsgeographie, der Migrations- und Integrations- sowie der Arbeitsmarkt- und Regionalforschung formulierten hierbei jeweils ihre Erwartungen an die Zensusdaten.