StatistikTage 2016: Einkommensungleichheit und Armut in Deutschland: Messung, Befunde und Maßnahmen
Die Otto-Friedrich-Universität Bamberg und das Bayerische Landesamt für Statistik organisierten im Rahmen des Statistik Netzwerks Bayern am 21. und 22. Juli 2016 bereits zum fünften Mal die StatistikTage Bamberg|Fürth. 2016 wurde die Tagung gemeinsam mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ausgerichtet.
Ziel der Veranstaltungsreihe ist eine Stärkung des Austauschs zwischen amtlicher Statistik und Wissenschaft sowie weiteren Nutzergruppen amtlicher Daten. Das Thema im Jahr 2016 lautete „Einkommensungleichheit und Armut in Deutschland: Messung, Befunde und Maßnahmen“.
In den letzten zwei Jahrzehnten ist die Verteilung der Einkommen in der Bundesrepublik Deutschland zunehmend ungleicher geworden. Damit verbunden war ein fast kontinuierlicher Anstieg der relativen Einkommensarmut. Auch künftig ist hier mit einer hohen Dynamik zu rechnen. So ist im Auge zu behalten, inwieweit es in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten zu einem deutlichen Anstieg der Altersarmut kommen könnte. Diese Entwicklungen stellen die Politik vor erhebliche sozial- und gesellschaftspolitische Herausforderungen. Auch auf europäischer Ebene gewinnt das Tagungsthema zunehmend an politischer Relevanz: Unter anderem zählt die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung zu den Kernzielen der Europa-2020-Strategie. Damit werden verlässliche Daten über Einkommen, Lebensbedingungen und Armut der Bevölkerung in Deutschland und Europa immer wichtiger. Die Tagung widmete sich vor diesem Hintergrund der Messung, Beschreibung und Analyse von Armut und Einkommensungleichheit auf Basis amtlicher und nichtamtlicher Daten.
Einzelne Vorträge zum Download:
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Dr. Markus M. Grabka, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin: Messung von Einkommensungleichheit und Armut
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Dr. Jörg Drechsler, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), und Prof. Hans Kiesl, Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Regensburg: Armutsquotenberechnung aus gerundeten Einkommensangaben: Probleme und Lösungsmöglichkeiten
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Christian Globisch und Dr. Christina Wübbeke, Bayerisches Landesamt für Statistik (LfStat): „EU-SILC“ und „EVS“: reichhaltige Daten für die Armutsforschung
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Prof. Mark Trappmann, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Otto-Friedrich-Universität Bamberg: PASS – Panel „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung“
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Dr. Kerstin Bruckmeier und Dr. Torsten Lietzmann, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB): Verwaltungsdatennutzung in der wissenschaftlichen Armutsforschung: Stichprobe integrierter Grundsicherungsbiografien
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Dr. Julie Korbmacher, Munich Center for the Economics of Aging (MEA) | Max-Planck-Institut für Sozialrecht u. Sozialpolitik: SHARE – The Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe
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Prof. Uwe Blien und Dr. Katja Wolf, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sowie Jun.-Prof. Jan Mutl, EBS Universität für Wirtschaft und Recht: Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf das regionale Lohnniveau
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Markus Holler, Internationales Institut für Empirische Sozialökonomie (INIFES): Konsum und Teilhabe von Älteren
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PD Dr. Martin Brussig und Lina Zink, Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen: Risikofaktoren für und Schutzmechanismen gegen eine niedrige Rente im Alter. Empirische Analysen auf der Grundlage abgeschlossener Versicherungsbiographien
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Dr. Andreas Haupt und Prof. Gerd Nollmann, Karlsruher Institut für Technologie: Der Anstieg von Armut in Deutschland
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Jürgen Wiemers, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB): Bestimmung des Regelbedarfs: Vorgehensweise und methodische Kritik
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Bernhard Christoph, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB): Materielle Lebensbedingungen und Armutslagen von SGB-II-Leistungsempfängern: Messansätze und empirische Ergebnisse